Kelchgläser

Pokal mit Devisenemblem Friedrich Wilhelms I.

Kelchglas aus manganstichigem, farblosem Glas, Abriss am Boden, leicht ansteigender Fuß, angesetzt ein massiver Balusterschaft sowie eine schlanke, distelförmige Kuppa mit massivem Boden. Auf der sich konisch öffnenden Kuppawandung in Mattschnitt dargestellt ein zur Sonne fliegender Adler in einem Kranz aus radialen Strahlen, Mündungsrand verwärmt.

Die Schaftform dieses Pokals wird auch als "Wadenschaft" bezeichnet, in Anlehnung an die Kleidermode der Zeit (Jentsch, Licht und Rausch, 2004, S. 42f.). Der Dekor bezieht sich auf die Devise König Friedrich Wilhelms I., "Non soli cedit" (Nicht einmal der Sonne weicht er). Formal ist dieser Glastypus in Sachsen beheimatet (vgl. Haase, Sächsische Gläser, 1988, Kat. 276, S. 363; Auktionshaus Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion Nr. 98, 19.10.1996, Los 380). Wahrscheinlich handelt es sich um einen Import, wobei es sich um einen in Brandenburg zu veredelnden Rohling gehandelt haben könnte. Denkbar ist ebenso, dass ein Glasmacher aus Sachsen das Glas in Potsdam angefertigt hat (vgl. Inv. Nr. XIII 764). Der Dekor am Mündungsrand verweist wiederum nach Thüringen. Der Pokal kam 1970 als Schenkung aus einem Nachlass in den Bestand.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, farblos, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 17.00 cm Durchmesser: 7.00 cm

Created ...

... When:1700-1740

... Where:Saxony [wahrsch.]

Created ...

... When:1713-1740

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

[Relation to person or institution] ...