Kelchgläser

Spitzkelch mit Randvergoldung

Kelch aus farblosem, grünstichigem Glas mit zahlreichen Luftblaseneinschlüssen, leicht ansteigender Fuß, Abrissnarbe am Boden. Angesetzt ein massiver, sich konisch weitender Schaft mit fünf konzentrisch um eine zentrale Blase eingestochenen Luftblasen. Die dickwandige Kuppa schließt nahtlos an den Schaft an, Mündungsrand vergoldet, berieben.
Vergleichbare Spitzkelche wurden in nahezu allen mitteleuropäischen Glasregionen im 18. Jahrhundert, aber auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts, hergestellt. Obgleich die brandenburgisch-preußische Hofmanufaktur für die Veredelung durch Goldstaffage bekannt war, dürfte es sich nicht um ein Produkt der Zechliner Glashütte handeln: Die mangelhafte Reinheit der Glasmasse und der Vergoldung spricht dagegen wie auch die abweichende Anzahl der üblicherweise sieben eingestochenen Luftblasen. Wenn es sich um einen Kelch aus Brandenburg handelt, kämen als Hersteller die Hütten in Marienwalde oder Tornow infrage. Ein ganzer Satz ähnlicher Spitzkelche befindet sich im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv. Nr. II 62/344,2–4 A). Das Glas gelangte 1979 über einen Ankauf von privat in den Bestand, nichts ist über seine Vorgeschichte dokumentiert. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stadtmuseum Cottbus Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, vergoldet

Measurements ...

H. 16,1 cm; Dm. unten 7,7 cm; Dm. 6,7 cm

Created ...

... When:1750-1800 [circa]

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]