Wald- und Formglas

Alembik (Destillierhelm)

Destillierhelm aus hellgrünem, ofengeformtem Glas mit angesetztem zylindrischem Hals und einer Tülle, deren Mündung grob abgekniffen ist, oben angesetzter Glasposten, Abriss unbehandelt.
Formgleiche Typen fanden bereits im 15. Jahrhundert bei der Destillation Anwendung (vgl. Steppuhn, Glaskultur in Niedersachsen, 2003, S. 14). Mit einem derartigen Gefäß fing man beim Erhitzen von Maische zur Gewinnung von Alkohol den nach oben steigenden Dampf auf, der dann durch die nach unten zeigende Tülle, die ursprünglich deutlich länger gewesen sein dürfte, abkühlte und in flüssiger Form in ein bereitgestelltes Gefäß geführt wurde. Dieses Destillat diente als Grundlage für die fertige Spirituose, etwa Branntwein. Auch zum Verdampfen von Flüssigkeiten für medizinische und alchemistische Zwecken wurden Destillierhelme eingesetzt. Das Objekt kam 1980 aus Privatbesitz in den Museumsbestand. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / freigeformt, angeschmolzen

Measurements ...

Höhe: 19,5 cm; Durchmesser: 14,5 cm

Created ...

... When:1700-1800

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

Literature ...

  • Friese, Gerrit und Karin (1992): Glashütten in Brandenburg. Die Geschichte der Glashütten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Eberswalde
  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg