Wald- und Formglas

Preußische Quartflasche aus Grimnitz

Quartbouteille aus grünem Waldglas mit hochgestochenem Boden und Glasmarke auf der Schulter: "NO. 7 / NEU / GRIM / NITZ / 1772". Verwärmter Mündungsrand mit umgelegtem Glasfaden.
Die Flasche wurde 1772 von der Neugrimnitzer Glashütte bei Joachimsthal produziert, die 1755 nicht weit von dem alten Vorwerk der Glashütte Grimnitz erbaut wurde. Als damalige Pächter sind Charlotte Krause und ihr Sohn Georg Gustav Ludwig vermerkt. Es handelt sich um eine standardisierte Quartbouteille, für deren einheitliches Volumen hölzerne Model-Maßleisten bürgten, die die Glasbläser am Ofen benutzten. Mit der Marke, die mit einem Metallpetschaft in einen kleinen Glastropfen gepresst wurde, garantieren die Krauses das in Preußen verbindliche Fassungsvermögen von mindestens 1,17 Liter. Die Nummer 7 bezieht sich auf den verantwortlichen Glasmacher (vgl. Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, Glasmarke Serie 73). Hauptsächlich Bier wurde in diesem Typ abgefüllt. Die Flasche wurde 1931 beim Abbruch des Lagerhauses in der Klosterstraße 76 gefunden und dem Märkischen Museum übergeben. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Waldglas / mundgeblasen, freigeformt

Measurements ...

Höhe: 34,4 cm

Created ...

... Who:

... When:1772

... Where:Neugrimnitz 

Literature ...

  • Friese, Gerrit und Karin (1992): Glashütten in Brandenburg. Die Geschichte der Glashütten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Eberswalde