Walzenkrüge

Walzenkrug mit emblematischer Darstellung

Zylindrischer Humpen mit eingewölbtem Boden und angeschmolzenem Henkel aus farblosem Glas mit vielen Einschlüssen und Schlieren. Die Wandung gegenüber der Henkelseite mit einer grob geschnittenen emblematischen Darstellung eines Häuschens mit Baum auf einem Landschaftssockel, zu dessen Linken eine Art Wolke mit ausgestrecktem Arm und zur Rechten ein überdimensionierter Reichsapfel. Darüber befindet sich die Inschrift "Trau nicht der weld", auf beiden Seiten je zwei einfache Zierzweiglein, der gesamte geschnittene Dekor anschließend vergoldet. Mündungsrand verwärmt, zinngefasster Stand und Zinnklappdeckel mit Kugeldrücker montiert.
Das Emblem mag sich in Kombination mit der Devise auf Gefahren der Wettereinwirkung auf Haus und Heim beziehen. Derart volkstümliche Walzenkrüge stellten die Glashütten in Marienwalde, Globsow, Tornow und Lotzen her. Sie trugen – anders als die repräsentativen Herrschaftsgläser – meist Bildwelten und Texte, die dem alltäglichen Leben entnommen und für die Zeitgenossen leicht verständlich waren. Die Art der Montierung sowie die Schrifttype sprechen für eine Datierung in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Walzenkrug wurde 1877 bei der Kunsthandlung Moses & Rosenthal in Potsdam für das Museum erworben. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, angeschmolzen, geschnitten, vergoldet

Measurements ...

H. 22,4 cm; Dm. 11,7 cm

Created ...

... Who:

... When:1750-1800

... Where:Tarnów, Gorzów County 

Created ...

... Who:

... When:1750-1800

... Where:Bierzwnik, Choszczno County