Farbgläser

Flakon aus blauem Glas mit Messingmontierung

Rippenoptisch geblasener kleiner Flakon aus kobaltblauem Glas mit vergoldeter Messingmontierung und gekniffenem Boden. Der flache Deckel der Montierung lässt sich an einem Scharnier auf- und zuklappen.
Die Rippenverzierung entsteht, indem das heiße Glas in einen mit Rippen versehenen Tonmodel als Negativform gedrückt und danach ausgeblasen sowie gedreht wird. Vermutlich gehörte dieser Flakon zu einem Toiletten- oder Apothekenservice. Er könnte im Rahmen der Experimente von Johann Kunckel in den 1680er Jahren entstanden sein. Das blaue und grüne Farbglas waren für Kunckel die "zwey fürnehmsten Hauptfarben" (vgl. Kunckel, Ars Vitraria Experimentalis, 1679, S. 274). Der Flakon wurde am 14.12.1898 aus dem Nachlass des Rektors des Berliner Universität, Geheimer Justiz-Rat Schulz, und nach dessen Tod von seiner Schwester übernommen. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Blaues Glas / rippenoptisch geblasen, messingmontiert

Measurements ...

Höhe: 9 cm; Durchmesser: 2,3 cm

Created ...

... Who:

... When:After 1680

... Where:Potsdam 

Literature ...

  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg
  • Spies, Paul/Swirkmann, Peter/Bartmann, Dominik (2016): Stadt.Schloss.Berlin. Die Residenz rückt in die Mitte (1650–1800). Berlin