Scherzgläser

Sturzbecher mit Inschrift "Non soli cedit"

Trichterförmig ausgestellter Kelch mit schalenförmigem Aufsatz und rundem Knauf aus farblosem Glas sowie drei ofengeformten Flammen (teils bestoßen) mit eingeschmolzenen Rubinglasfäden. Das als Sturzgefäß gestaltete Scherzglas trägt auf der Kuppawandung in feinem Schnitt ein von Kriegstrophäen gerahmtes und bekröntes Medaillon. Darin ein gegen die Sonne fliegender Adler unter der Devise König Friedrich Wilhelms I. „NON SOLI CEDIT“ (Nicht [einmal] der Sonne weicht er).
Mehrere Sturzgläser mit Flammenapplikationen aus der Potsdamer Glashütte sind überliefert (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 97, S. 160f.; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 213, S. 271f.; Klesse/Mayr, Veredelte Gläser, 1987, Kat. 133; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 29.3). Sie waren als "Granaten mit einer rothen Flamme" bekannt (Schmidt, ebenda, S. 57) und wurden ursprünglich als Deckel über zugehörige kleine kürbisförmige Flaschen gestülpt. Dieses Exemplar ist aufgrund des Dekors mit der Devise des sogenannten Soldatenkönigs in die Zeit der Regentschaft Friedrich Wilhelms I. zwischen 1713 und 1740 zu datieren und wurde im Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, angeschmolzen, geschnitten

Measurements ...

Höhe: 18 cm; Durchmesser: 11,4 cm

Created ...

... Who:

... When:1700-1720

... Where:Margraviate of Brandenburg 

[Relation to person or institution] ...