Kriegsende

Landschaft mit Ruinen, Zeichnung/Studie von Daniel Wohlgemuth

In seiner Kohlezeichnung hat der Pfälzer Künstler Daniel Wohlgemuth (1876-1967), der 1917-1918 als Soldat an der Westfront stationiert war, eine Landschaft mit Ruinen festgehalten. Die flächige Kohlezeichnung entstand im Juli 1918 und zeigt einen großen und kleinen Baum im linken Vordergrund, die Aneinanderreihung von ruinösen, abgebrochenen Gebäuden im Mittelgrund und die Andeutung des Himmels mit Wolken im Hintergrund. Die einzelnen Schraffierungen der Motive sind stark skizzenhaft und in ihrer Richtungsführung sehr uneinheitlich und asymmetrisch. Es entsteht ein dissonantes Moment, was die gesamte Darstellung brüchig erscheinen lässt. Die expressionistische Zeichnung könnte hier den „emotionalen Bruch“ bzw. die „emotionale Zensur“ andeuten, die der Erste Weltkrieg für das Leben der Soldaten an der Westfront als auch für die Bevölkerung zu Haus in der Pfalz bedeutet hat. Dieser erste industrialisierte Krieg hatte entlang der 750 km langen Frontlinie von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze Dörfer, Städte und ganze Landstriche in unbewohnbare Kraterlandschaften verwandelt. Die Pfälzer Bevölkerung in der Heimat hatte mit Hungerund Elend zu kämpfen.

(Object from: Historisches Museum der Pfalz - Speyer Original entry)

Material /Technique ...

Papier/Kohlezeichnung

Measurements ...

HxB: 19,7 x 27 cm

Drawn ...

... Who:

... When:1918

[Relation to time] ...

1914-1918