Über Kunst sprechen

Laokoon: oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie. Mit beyläufigen Erläuterungen verschiedener Punkte der alten Kunstgeschichte

Winckelmanns „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst“ (1755) haben als Initialzündung des Klassizismus zu gelten. Nicht nur rückten sie die Bildhauerei der Antike neu in den Blick, sondern sie befruchteten auch die ästhetische Theorie. Am Beispiel der Frage, warum der Priester Laokoon in der Laokoon-Gruppe der Vatikanischen Museen nicht vor Schmerz schreie, hatte Winckelmann das griechische Stilideal ‚edler Einfalt und stiller Größe‘ formuliert. Lessing nahm die Frage gut zehn Jahre später auf, beantwortete sie medienkritisch und revidierte dabei nicht nur Winckelmanns Sicht, sondern auch den alten Topos der Gleichgerichtetheit von Literatur und bildender Kunst („ut pictura poesis“): Lessing stellte fest, dass die Literatur Worte „aufeinander folgend“ ordne, also in einen zeitlichen Verlauf bringe, während Malerei und Bildhauerei ihre Zeichen, Farben und Formen, „nebeneinander“ ordne, also in ein räumliches Verhältnis bringe. Die Domäne der Literatur seien deshalb Handlungen, jene der bildenden Kunst Gegenstände. Will die bildende Kunst dennoch eine Handlungen darstellen, so müsse sie deren „fruchtbaren oder prägnanten Augenblick“ auswählen.

(Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Original entry)

Material /Technique ...

Buchdruck

Measurements ...

[4] Bl., 298 S.; 8°

Printed ...

... Who:

... When:1766

... Where:Berlin 

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