Mansfelder Bergbau

Sargschild der Mansfelder Knappschaft (Begräbnis-Societät), der Markscheider

Den Reigen der sechs Sargschilde eröffnet "der Markscheider". Darauf halten zwei Markscheider ein Schild, das von Lorbeerlaub umkränzt wird und die Gerätschaften der Markscheiderei zeigt. Deutlich lassen sich ein Grubenkompaß, drei Gradscheiben mit Lot, die als Theodoliten verwendet werden und zwei Richtscheite vor einem teilweise bewölkten Sternenhimmel auf der Kartusche erkennen. Die Markscheider sind mit der typischen Tracht der Bergleute bekleidet, die einfache Puffjacke, aus dem weiten Kittel entstanden, das große Arschleder und die Knieleder. Als Kopfbekleidung tragen sie einen tschakoartigen Hut bzw. die Fahrhaube. Besonders die Gestaltung der Tracht weist auf eine Vorlage für den Künstler hin, die wesentlich älter ist, denn die Knieleder waren zur Entstehung der Sargschilde im Mansfeldischen durch hölzerne Beinbretter ersetzt worden. Insgesamt erinnert die Gestaltung des Sargschildes an die strenge Gestaltung eines Frontispiz des 17. Jahrhunderts. Die Vorlage ist ein Kupferstich des Leipziger Künstlers Christian Romstedt für die "Geometria subterranea oder Markscheide-Kunst" des Markscheiders Nicolaus Voigtel. Das Buch ist 1686 in Eisleben erschienen.

(Object from: Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben Original entry)

Material /Technique ...

Silberblech / getrieben, Bleche auf 8 mm dicke Brettchen aus Pappelholz genagelt

Measurements ...

Ellipse, Dm 30,0 x 26,0 cm

Created ...

... When:1760 [circa]

... Where:Lutherstadt Eisleben [wahrsch.]

Template creation ...

... Who:

... When:1686 [circa]

Literature ...

  • Knape, Rosemarie (1999): "Die letzte Schicht" - Sargschilde aus Eisleben, in: An Gottes Segen ist alles gelegen, hrsg. v. Ulf Dräger und Rosemarie Knape. Lutherstadt Eisleben