[Transkription:]

Hier mein Lieber ist das Manuscript meiner Wei[h]nachtscantilene, wovon ich mir 1000 Exempl: völlig wie Mehala
abdrucken zu laßen bitte. Sind die Kosten im Ganzen gleich (neml: ersetzt der geringere Preiß p. Bogen die größere Bogenzahl ganz) so hätt’ ich doch lieber Format u. Papier so wie bei Rollens Tod Abels. Das Werklein wird zu klein für so großes Format. Trüge diese Aenderung aber größere Kosten aus, so bleibts dabey die 1000 Ex: vollig wie Mehala abdrucken zu laßen. Die Buchhandl: der Gelehrten wird es Ihnen wissen laßen, ob sie auf dem Tittel genannt werden soll: ich selbst kan deren Antwort nicht erwarten, weil ich morgen nach London gehe. Wenn ich gegen Johanni rum von dort zurück komme, finde ich dann wohl das Werkl[ein] fertig? Auf die übrig[en] Fragen ist weiter nichts zu verfügen.
H. Heinburg(?) wird Ihnen die Partitur des Psalms nun wohl senden. Dazu werden Sie müssen recht groß Papier machen, er versprichts mir so elegant zu machen wie Cora, u auch gleich nach Ostern den Druck anfangen zu laßen.
Mit dem 2ten B[and] des Kunstmag[azins] gehts mir fatal: an diesen 4 Bogen, die ich Ihnen für Ihre Pranu: [Pränumeranten] zu etwaiger Befriedigung u Vorzeigung hier beilege hat Winters seit dem Febr. 1784 gedruckt, u. nun muß ich reisen, u es melden sich immer noch so wenige; wenn sich nicht bis gegen Ostern mehrere melden, oder die bereits gemeldeten Subscribenten nicht Geld einschicken, bleibts bis zu meiner Zurückkunft liegen
Mein liebes Weib empfielt sich Ihnen mit mir aufs beste.
Haben Sie die Güte Einlage gleich abgehen zu laßen.
Ihr(?) [...]
Reichardt.
Berl. d 13 Febr. 85

[von anderer Hand mit Bleistift am oberen Rand:]
An Breitkopf

[von anderer Hand mit Bleistift am unteren Rand:]
Reichardt J. F. Componist 1/3-(?)

[umseitig:]
1785
13. Febr.
Berlin
Reichardt