Alltag

Trachtenhaube

Bei dieser Haube handelt es sich um eine sogen. Zweistückmütze, d. h. sie wurde aus zwei Hälften mit einer Mittelnaht zusammengefügt. Das Obermaterial bildet ein cremefarbener, ungemusterter Seidenstoff, welcher wohl aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts stammt. Die Grundbindung ist Gros de Tours, die Muster wurden mit zusätzlichem Musterschuss in Leinwandbindung gewebt.
Die Haube besitzt keine Einlage, ihr Futter besteht aus Rohleinen, welches mit dick aufgetragener Stärke gesteift wurde.
Der Rand ist mit einem Seidenband eigefasst. Neben dem glatten Nackenstück befinden sich auf beiden Seiten je zwei tiefe Falten, welche mittels einer durch gebohrte Löcher gezogenen und mit Seide umwebten Kordel gebildet wurden. Diese Kordel ist auch durch das Nackenstück gezogen, ihre Enden wurden nahe den Ecken der Haube mit jeweils einer langen Metallfadenborte verknotet (ca. 75 cm x 0,6 cm; 32 cm x 0,5 cm; vermutlich beide goldfarben), welche dadurch zum Raffen der Haube benutzt worden sein wie auch als Bindeband gedient haben kann.
Am Rand und am Nackenstück befindet sich eine 5,5 cm breite goldfarbene Metallfadenborte (flache Lahne und Lahne auf Seidenseele) mit einem geraden und einem in Schlingenbogen gelegten Rand. Die Mittelnaht wird von zwei Posamentenborten mit Randschlingen und einem wellenförmigen Silberlahn (wie auch die ähnliche Haube V 1148) flankiert, diese Borten sind über dem Nackenstück zu einem Ornament geformt.
Informationen über die Herkunft der Haube sind leider nicht überliefert.

(Object from: Prignitz-Museum am Dom Havelberg Original entry)

Material /Technique ...

Seide, Leinen, Metallfaden

Measurements ...

Umfang vorn im Bortenbereich 46 cm, Nackenstück 14 cm, Faltenstücke je 7 cm (offen)

Created ...

... When:1700-1800 [circa]