Alltag

Zierschürze

Diese Zierschürze wurde um 1800 aus einem etwas älteren Seidentaft changeant (vermutlich Ende 18. Jh.) gearbeitet. Die Kette besteht aus feiner grünlicher, der etwas stärkere Schuss aus grüngelber Seide, die broschierten* Blumen aus rohweißer Seide.
Der an den Rändern gepaspelte Bund ist vorn in Schneppenform gearbeitet und mit einer Fischbeinstange in der Mitte gesteift. Sein Futter besteht aus Rohleinen. Die Bindebänder sind aus dem Grundmaterial gefertigt.
Die Schürze besitzt zwei (wohl später) aufgenähte Taschen. Mehrere verschiedene Nähfäden, keilförmige seitliche Einsätze, ausgelassene ältere Nähte und ein Überstand innen am Bund deuten darauf hin, daß die Schürze aus einem älteren Kleid (Ende 18. Jh.) gefertigt, offenbar aber auch die Schürze nochmals geändert wurde.
Die mündliche Überlieferung, nach welcher die Seide um 1650 von einem Seemann aus dem Ausland nach Pommern mitgebracht wurde, von wo aus sie später nach Havelberg gelangte, war insofern zu korrigieren.

*Broschiert: Gewebe mit zusätzlichem Zierschuss, der mit eingelegt wird und nicht von Webekante zu Webekante reicht.

(Object from: Prignitz-Museum am Dom Havelberg Original entry)

Material /Technique ...

Seidentaft, Leinen, Fischbein

Measurements ...

Bahnbreite 66 cm, GL 95 cm, Bund 67 cm, Bundbreite 6-17 cm, Breite unten 176 cm, Bindebänder 62 x 8 cm

Created ...

... When:1800 [circa]