Gartenträume

Gärtnerlehrbrief für Johann Christian Götze

Reich verzierter Lehrbrief für den Gärtnergesellen Johann Christian Götze mit anhaltischem Wappen in der Mitte oben. An der linken Seite in Inkunabeln eingesetzte Szenen mit Adam und Eva am Baum der Erkenntnis sowie der Vertreibung aus dem Paradies in grisaille-Manier sowie ein Rundfeld mit stehendem Wolf vor einer Stadt, auf der rechten seite florale Elemente und ein Rundfeld mit laufendem Hirsch vor einer Stadt. Am unteren Rand verschiedene Pflanzendarstellungen.
Der Text des Briefes lautet. Des DurchLauchtigsten Fürsten und Herren/ Herren Leopold Aeltester Regierender Fürst zu Anhalt Hertzog/ Zu Sachßen Engern und Westphalen Graff zu Ascanien/ Herr Zu Zerbst Bernburg und Gröbzig, Seiner königlichen/ Majesteat in Preußen Höchst bestalter Generall/ Feld Marschal Würcklicher geheimbter krieges Rath/ Gouverneur der Stadt und Veste Magdeburg und Oberster über/ Ein Regiment Zu Fuß Meines Gnätigsten Fürsten und Herren-/ Ch Lorentz Wiegand Jetziger Zeitbestal=/ ter Hoff und Lust Gärttner Thue hier mit Jedermän=/ niglichen kund und Zu wissen, dass VorZeiger dießes der Ehrbare und kunst liebende Gärt=/ner Geselle Johann Christian Götze alhier in den Fürstlichen Lust Gart/ ten Ein Jahr Lang vor einen Gesellen Gedienet und Sich solcher Zeit über/ in seinen diensten From getreu und Fleißig, /Alß Einen Ehrlichen Gärttner gesellen Eygnet und gebühret/ Verhalten, also dass ich ihm des wegen in Meines/ Gnädigen Fürsten und Herren LustGartten wohl länger/ Hätte dulden Mögen, weilen Er aber Seiner/ Wohl fahrt halber sich weiter Zu Versuchen gesonnen/ geweßen und mich dannen hero umb Ein/ Glaub Würdiges Atestatum seines Verhaltens/ bittent Ersuchet, welches ich ihm als dann nicht/ Verwegern UhrSach gehabt, Gelanget der halben/ an alle und Jede Hohe und Niedrige standes/ personen, absonderlich die Jönige welche/unßer profession Zu gethan sein Meines/Respective und unter thäniges Dienst und/ freündliches bitten, sie wollen die=/ ßen Atestate Vollkommenen glauben beÿmeßen/ und gemelten Johann Christian Götzen/ wegen seines verhaltens allen geneügten/ Willen und beförderung Erweißen solches/ wird Er nicht allein mit gebührlichen Danck/ Erkönnen sondern auch mit seinen treuen/ Diensten ohn allen Zweiffel er Wiedern,/ und ich bin solches gegen Männiglichen in/ unterthänigkeit willig und gefaßen (?),/ Uhrkundlich habe ich dießes Testimonie mit/ Meiner Eigener Hand mir er Zeignet und mit/ meinen gewöhnlichen Pitschafft bekräfttiget/ So geschehen in den Hochfürstlichen Lustgartten/ beÿ der Fürstlichen Residenz Dessau den/ 21. November Ein taußent Sieben hundert/ Fünff und Dreÿßig/ L.Wiegandt
Gärtnerlehrbriefe sind traditionell sehr aufwändig gestaltet. (KSDW)

(Object from: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Original entry)

Material /Technique ...

Papier, Bleistift, Tusche

Measurements ...

34,0 x 56,0 cm

Drawn ...

... Who:

... When:1735

... Where:Dessau-Roßlau