Kunst

Analysis of Beauty Plate II

U.M.: Analysis of Beauty Plate II
u.l.: Designed by W. Hogarth 1753
u.r.: Riepenhausen sc.

Das 1753 erschienene Traktat ’Analysis of Beauty’ gehört zu den kunsttheoretischen Schriften des vor allem für seine satirischen graphischen Serien und Gemälde bekannten englischen Malers William Hogarth. Die beiden Tafeln des 1754 unter dem Titel ’Zergliederung der Schönheit, die schwankenden Begriffe von dem Geschmack festzusetzen’ auf Deutsch erschienen Werks folgen dem in seinen moralisierenden Serien häufig angewandten Prinzip der wertenden Gegenüberstellung. Der deutsche Titel der Schrift macht Hogarths Ziel deutlich, ganz im aufklärerischen Sinne durch wissenschaftliche Analyse einen normierten Schönheitsbegriff zu erhalten.
Auf Tafel 2 trifft das große aufklärerische Projekt der ästhetischen Erziehung gleichsam auf die gesellschaftliche Wirklichkeit, indem im inneren Bildfeld eine Tanzgesellschaft in einem mit großformatigen Porträts ausgestatteten Festsaal wiedergegeben ist, in dem Moden und Verhaltensweisen nur allzu oft vom Ideal der Schönheit abweichen. Der große Gesellschaftskritiker Hogarth vermag die Grenzen ästhetischer Bildung und seiner eigenen Kunsttheorie durchaus zu benennen, letzten Endes wohl resignierend vor dem von ihm selbst gezeigten Panoptikum fehlgeleiteter Formfindungen und Verhaltensformen. Das Versuchslabor der Kunstakademie als prototypischer Bildungsort der Aufklärung für eine breitere gesellschaftliche Öffentlichkeit wird aus dieser Perspektive zwar als dringend notwendig erachtet, gleichzeitig in seinen Erfolgsaussichten aber eher bezweifelt.

(Object from: Winckelmann-Museum Stendal Original entry)

Material /Technique ...

Kupferstich

Measurements ...

Bild: 26,2 x 19,6 cm/ Blatt: 35,4 x 26,8 cm

Printing plate produced ...

... Who:

Intellectual creation ...

... Who:

... When:1753

Literature ...

  • Kunze, Max (Hrsg.) (2005): Kunst und Aufklärung. Kunstausbildung - Kunstvermittlung - Kunstsammlung. Gesamtkatalog der Ausstellungen in Halle, Stendal und Wörlitz. Ruhpolding