Kunst

Künstler betrachten eine Fechterstatuette

Das Blatt zeigt drei, in Betrachtung einer Statuette des Borghesischen Fechters versunkene Künstler unterschiedlichen Alters. In einem Atelier um einen Tisch sitzend, haben sie vor sich eine verkleinerte Kopie der berühmten antiken Plastik. Derartige Statuetten gab es in Bronze oder Gips. Den drei Künstlern dient sie hier als Modell für ihre Zeichenübungen, wie man an dem Blatt erkennen kann, das sie vergleichend neben die Plastik halten. Das Licht einer Kerze beleuchtet nicht nur dramatisch die gesamte Szene, sondern lässt auch die Muskeln des Modells deutlich hervortreten. Das Zeichnen nach Gipsen war eine in den Kunstakademien übliche Lehrmethode. Dabei zog man die Gipsabgüsse sogar den antiken Originalen vor, da Unebenheiten, Brüche oder Schäden der Originale an den Gipsabgüssen geglättet bzw. ergänzt waren. Joseph Wright stellte das Ölgemälde, nachdem der Stich entstand, 1765 in der Londoner Society of Artists aus und begründete damit seinen Ruf als „Kerzenlicht-Maler“. Zusammen mit weiteren Gemälden bildet es eine Serie, die Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften verkörpert. Das waren die Interessensgebiete der „Lunar Society“, einer Montagsgesellschaft, der Wright ebenso angehörte wie Josiah Wedgwood. (Text: Ingo Pfeifer)

(Object from: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Original entry)

Material /Technique ...

Schabstich

Measurements ...

48,2 x 55,7 cm

Template creation ...

... Who:

... When:1765 [circa]

... Where:London 

Printing plate produced ...

... Who:

... When:1768-1769

... Where:Rome 

[Relationship to location] ...

England 

Literature ...

  • Harksen, Marie-Luise (1939): Die Kunstdenkmale des Landes Anhalt. Bd. II.2 (Wörlitz). Burg
  • Kunze, Max (Hrsg.) (2005): Kunst und Aufklärung im 18. Jahrhundert. Kunstausbildung-Kunstvermittlung-Kunstsammlung. Ruhpolding