Neuruppin

Neuruppin

Im ersten Moment ist man geneigt zu glauben, dass es sich bei diesem Blatt um eine Kopie jener Radierung handelt, die Caspar Merian 1652 von Neuruppin schuf (vgl. Inv.-Nr. V-0596-K). Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich teilweise große Unterschiede. So fehlt in der Stadtmauer der größte Teil der bei Merian noch gut sichtbaren Wiekhäuser, tragen die Dachreiter von St. Trinitatis und St. Marien geschweifte Hauben statt der Spitzhelme und es fehlt ebenfalls der markante Turm der bei Merian mit „E“ bezeichneten St. Nikolaikirche. Diese war bereits 1560 niedergebrannt und von 1699 bis 1702 durch die von Petzold dargestellte reformierte Pfarrkirche ersetzt worden. St. Nikolai brannte 1787 erneut nieder und wurde nicht wiederaufgebaut. Die lateinische Angabe „delineavit“ (zu Deutsch: „hat es gezeichnet“) verweist darauf, dass der Görlitzer Mathematiker, Vermesser und Zeichner Daniel Petzold die Vorlage gefertigt hat, aber nicht, wie mitunter fälschlich angenommen wird, den Stich selbst. [Thomas Sander]

bez.:u.r.: DANIEL PETZOLD delineavit

(Object from: Museum Neuruppin Original entry)

Material /Technique ...

Kupferstich

Measurements ...

16,3 x 37,5 cm

Template creation ...

... Who:

... When:1710

[Relationship to location] ...

Neuruppin 

[Relationship to location] ...

Ruppiner See 

Literature ...

  • Brandenburgisches Landesamt und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.) (1996): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 13.1: Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Teil 1: Stadt Neuruppin und eingemeindete Orte. Worms
  • Reinisch, Ulrich (2001): Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder: Wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Nach den Akten rekonstruiert und erläutert. Worms
  • Wenzel, Kai (2012): Görlitz. Berlin/Boston