Volkskunst und Bürgerstolz

Große sorbische Geige

1995/96 originalgetreu gebaute, so genannte große sorbische Geige, dreisaitig, aber mit Feinabstimmern, aus der Werkstatt des Dresdner Geigenbauermeisters Radovan Jira, und wurde unter seiner Anleitung gebaut von seiner Gesellin, einer Engländerin namens Tansin Deitenbeck.
Die große sorbische Geige - mit drei in d´ a´ e" gestimmten Saiten - stellt einen aus der mittelalterlichen Fiedel hervorgegangenen Violentyp dar. Sie ist aus Holz, hat eine gewölbte Decke und ist am Halsansatz erhöht, d.h. am unteren Ende etwa 10 cm hoch, weswegen sie nicht unter dem Kinn gehalten werden kann. Sie wird, seitlich an die linke Brust gestützt, vor dem Körper gespielt. Ein an Instrumentenkörper und Instrumentenhals befestigtes Band, das um den linken Ellbogen des Fidlers verläuft, gibt einen besseren Halt beim Abstützen der Geige. Das Instrument ist gekennzeichnet durch einem sonoren bratschenartigen Ton, im Gegensatz zur kleinen sorbischen Geige mit ihrem eher schrillen hohen Ton. Früher wurden Naturdarmsaiten verwendet, jetzt zumeist handelsübliche Metallsaiten. Der Fidelbogen war früher gebogen, heute werden gerade, mit Pferdehaar bespannte Bogen verwendet. Es existieren mehrere historische Instrumente aus dem 19. Jahrhundert, die u.a. in Bautzen, Cottbus und in musealen Sammlungen außerhalb der Lausitz bewahrt werden. Nachbauten der großen sorbischen Geige werden u.a. im Schleifer Folkloreensemble und im Sorbischen National-Ensemble bespielt. Sehr beachtenswerte künstlerische Darstellungen sorbischer Volksmusikanten, bei denen auch die große sorbische Geige Gegenstand des Malerinteresses wurde, stammen aus der Werkstatt des tschechischen Maler Ludvík Kuba (1863 - 1956) "Musiker Jan Kušk" und vom sorbischen Maler Conrad Felixmüller (1897 - 1977) "Der Geiger von Crostwitz".

(Object from: Wendisches Museum Original entry)

Material /Technique ...

Holz u.a.

Created ...

... Who:

... When:1996

... Where:Dresden