Funde

Felsgesteingerät mit Längsrille (Pfeilschaftglätter?)

Einzelfund Stein, Fragment eines Felsgesteinartefakts (gelbl. Sandstein) mit Längsrille (Nutzungsspuren), Pfeilschaftglätter, wohl Frühneolithikum, Bandkeramik, 5500 -4100 v. Chr.
Das Steingerät stammt aus einer Ausgrabung, welche im Herbst 1909 auf einem östlich der alten Leipziger Straße gelegenen Ackerstück, der so genannten Steenschen Breite, durch Garteninspektor Satzinger im Auftrag der Herzoglichen Behörden durchgeführt wurde. Die Geländeuntersuchung war Teil einer ganzen Reihe ähnlicher Maßnahmen in der Umgebung des Herzoglichen Obstmustergartens in den Jahren 1909-1911. Sie stellen für Dessau gute Beispiele früher systematischer Geländeaktivitäten dar. Satzinger wurde dabei durch H. Seelmann, dem Pionier der vorgeschichtlichen Forschung in Dessau und Umgebung und nachmaliger Direktor des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte, einen hervorragenden Autodidakten auf dem Gebiet der Archäologie, unterstützt.
Bei den Ausgrabungen wurden etwa 1m unter der Geländeoberfläche zahlreiche runde bis ovale Siedlungsgruben mit Resten von Tongefäßen, Holzkohle, Tierknochen, sowie Artefakte aus Fels - und Feuerstein freigelegt. Nach Ausweis der Keramik gehören die meisten Befunde in die Bandkeramik, der ersten bäuerlichen Kultur in unserem Gebiet. Dessau bildete seinerzeit fast den östlichsten Fundpunkt innerhalb Anhalts.
Nach der Art der Nutzungsspuren und aufgrund des Materials kann das vorliegende beilartige Gerätebruchstück als Schleifstein oder Pfeilschaftglätter angesprochen werden. Zum Bestand der Dessauer Sammlung gehören aus dieser Grabung weiterhin eine Reihe von Steinbeilen und Keramikscherben.

(Object from: Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau Original entry)

Material /Technique ...

Sandstein

Measurements ...

L. 5,0 cm, B. 4,0 cm, D. 2,8 cm

Found ...

... When:1909

... Where:Dessau-Roßlau 

Was used ...

... When:Bandkeramik (5500-4100 v. Chr.)