Moritz Meurer
Ägypten und die Gewächse, die der Mensch verehrt
Willkommen in der Ausstellung
Moritz Meurer. Ein Maler und Lehrer, der mit seinem Wirken die Kunstwelt verändern wollte. Doch wo begann sein Weg? Und wo endete er? Begleiten Sie uns auf eine Reise vom schönen Sachsen ins sonnige Italien und bis nach Ägypten, dem Land am Nil.
Die Macht der Bilder
Das Leben eines Waldenburgers
Das Leben eines Waldenburgers
Ein fürstliches Zuhause
Sein Leben
Nachdem Moritz Meurer Waldenburg verlassen hatte, ging er in die sächsische Hauptstadt Dresden. Dort studierte er an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872). Ende der 1860er Jahre verschlug es ihn dann nach Berlin. Hier arbeitete Meurer als freischaffender Dekorationsmaler und war ab 1871 Leiter einer Werkstatt am Kunstgewerbemuseum. Nachdem er mehrfach Italien bereist hatte, lebte er dann ab 1884 dauerhaft in Rom und entwickelte dort seine Theorien zum kunstgewerblichen Unterricht. Er war ein gelehrter Mensch, der viel mit Intellektuellen in Kontakt stand. Diese wissenschaftliche Sicht auf die Dinge hat auch seine Ägyptenbegeisterung geweckt.
Abbildung Schnorr von Carolsfeld
Das Ägyptenbild Meurers
Fotos Nachlass
Der Nachlass Meurers, der in Waldenburg aufbewahrt wird, enthält eine Fülle an Fotografien aus Ägypten. Diese Aufnahmen waren im ausgehenden 19. Jahrhundert die beste Art und Weise, sich einen "realistischen" Eindruck von der Ferne zu verschaffen. Wie in den sozialen Netzwerken heutzutage, war diese allerdings oft beeinflusst von den Reiseberichten und Erlebnissen, die mit den Bildern zurückkamen. So zeigt gerade das Bild der drei barbusigen Tänzerinnen unten, dass ein bestimmtes, oft auch negatives Bild vom damaligen sogenannten Orient erzeugt werden sollte.
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FotoÄgyptenbild Meurers
Meurer hatte durch sein Wirken in Berlin und Rom ein großen Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut. In diesem Netzwerk trug er seine reiche Sammlung an Fotografien nicht nur aus Ägypten sondern aus vielen Teilen des Mittelmeeraumes vor allem zu Forschungszwecken zusammen. So schafften es viele Fotos als Abbildungen in sein Hauptwerk "Der Vergleichenden Formenlehre des Ornamentes und der Pflanze".
Dass auch sein Umfeld die Sammelleidenschaft des Forschers und Künstlers kannte, beweist das nächste Foto. Suchen Sie die persönliche Nachricht, die man Meurer darauf hinterließ.
Fenster wo man Fotos ranzoomen kann
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"Wenn es ihre Zeit zulässt, würde ich sie bitten, diesen Abend um 7 mit uns zu Abend zu essen."
Persönliche Nachricht
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Notizen Rückseiten Fotos
Die gerade entstandene Ägyptologie veränderte in der 2. Hälfte des 19. Jahurnderts die Kunst. Motive schufen die Kreativen nun nicht mehr nur nach biblichen oder antiken Vorlagen. Durch die Archäologie und Sprachforschung entstand das Bild einer Kultur, die von sich selber berichtet. In dieser Phase, in der Kunst und Wissenschaft begannen in einen intensiven Austausch zu treten, wirkte auch Moritz Meurer. Er begann mithilfe seiner Fotografien, den Ursprung des Ornaments zu ergründen.
Die vielen Notizen von Meurer auf den Rückseiten der Fotos beweisen, wie intensiv er diese studierte.
Wissenschaft und Wirklichkeit
Das Land am Nil stand zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts unter dem Einfluss des Britischen Weltreiches. So waren es oft Briten, die die Ausgrabungen an den Monumenten der Alten Ägypter leiteten.
Besonders stechen hier die Pyramiden heraus, die entlang des Nils in der Nähe von Kairo errichtet wurden. Sie lockten eines Tages auch Moritz Meurer in das nordafrikanische Land. Er besuchte Sakkara mit seinen Monumenten aus dem Alten Reich (2700-2200 v. Chr.) und dem in der Spätantike errichteten Kloster am Fuße der Unas-Payramide (ca. 2350 v. Chr.).
Abbildung Sakkara
Text
Abbildung Sakkara1
Abbildung Sakkara1Abbildung Sakkara2
Abbildung Sakkara2Wissenschaft und Wirklichkeit
"Daß Quibbel Conservator geworden ist, freut mich; ich war sein Gast in Sakkara und habe einen sehr liebenswürdigen Herrn in ihm gefunden, dem ich in Cairo gern wieder begegnen würde, wenn mich der Weg noch einmal dahin führen sollte."
(Brief an Georg Schweinfurth (1836-1925) vom 07. Mai 1914)
Quibbel und Schweinfurth
James Edward Quibell (1867-1935) war ein wichtiger britischer Archäologe. Er stieg bis zum Kurator des Ägyptischen Museums in Kairo auf. Er leitete Grabungen unter anderem in Sakkara, Hierakonpolis und Theben. Meurers Kontakt zu diesem Forscher und auch zu anderen wie Georg Schweinfurth (1836-1925) beweisen, wie gut er in der Ägyptologie vernetzt war.
Die Pflanzen im Fokus - Ägyptische Vegetation in Meurers Werk
Die Pflanzen im Fokus - Gewächse der Pharaonen
Säulenkapitell Philae
Die Pflanzenwelt des damaligen Orients, spezieller die Ägyptens, spielte in den kunstgewerblichen Schriften Meurers eine wichtige Rolle. Es nutzt dabei nicht nur neuen Technologien wie die Fotografie. Dieses Säulenkapitell vom Isis-Tempel auf der Insel Philae zeigt, dass Moritz Meurer sein gesamtes technisches Können in die Studien steckte.